Juni 4, 2014

Auf Zeitreise durch Lyon

Juni 4, 2014

 „An klaren Tagen kann man von hier oben sogar den Mont Blanc sehen!“, schwärmt Stadtführerin Francoise vom Scheidt. Direkt neben dem Aussichtspunkt lohnt ein Besuch der Basilika Notre Dame de Fourvière und der kleinen Kapelle nebenan, die eine der seltenen schwarzen Madonnen beherbergt.

Zu Fuß durch Lyon

Zu Fuß durch einen idyllischen Rosengarten geht es dann hinab ins mittelalterliche Vieux-Lyon-Viertel, dem malerischsten Teil der ganzen Stadt. Mitte des 16. Jahrhunderts standen hier 18.000 Webstühle und begründeten Lyons Weltruf als Stadt der Seidenweber. Auf ihren Spuren wandeln Urlauber noch heute, wenn sie die geheimnisvollen Traboules erforschen. Diese Gänge, die quer durch die Häuser und Hinterhöfe bis zum Ufer der Saône führten, dienten beim Aufstand der Seidenweber und während der Résistance im zweiten Weltkrieg als Fluchtwege und Verstecke.  

Lyon: Die Stadt für Gourmets

Lyon hat mehr als 1800 Gaststätten und die höchste Dichte an Sterne-Restaurants in ganz Frankreich. Aushängeschild ist natürlich der Meister persönlich, Paul Bocuse, der hier vier Bistros unterhält. Die typischen, kleinen Restaurants mit traditioneller Küche, die so genannten Bouchons, gibt es vor allem in Vieux-Lyon. Doch Vorsicht: Ihre kulinarischen Spezialitäten – deftige Innereien – sind nicht jedermanns Sache. Direkt in der Altstadt, mit Straßenmusik und viel Atmosphäre, speist man im „Le Panier a Salade“. Ein Mittagsmenü mit großem Salat, Hähnchen, Gemüse, Kartoffelgratin und einer fantastischen Crème brûlée zum Nachtisch kostet nur elf Euro. 

 

 

Noch ein Museumsbesuch gefällig? – Dann geht es wieder zu Fuß über eine der Saône-Brücken ins Museum der schönen Künste, schräg gegenüber dem Rathaus. Untergebracht in einem ehemaligen Benediktinerkloster, gilt das Museum als eines der besten in Frankreich. Schon alleine eine Pause im lauschigen Innenhof mit seinen Grünpflanzen und Skulpturen ist ein Erlebnis.                                             

 

Insidertipp:

Stadtführerin Francoise vom Scheidt: „Versäumen Sie auf keinen Fall die berühmten, denkmalgeschützten Durchgänge von Lyon, die Traboules. 50 der 315 Traboules kann man besichtigen. Die Gänge sind hinter einer Tür versteckt, die meist offen ist. Manchmal muss man auf einen „Service“-Knopf drücken, um sie zu öffnen. Verlaufen kann man sich auf keinen Fall.

Übernachtungstipp:

Wer eine Übernachtung mit einer Zeitreise in die Vergangenheit verknüpfen möchte, schläft im Altstadtviertel Vieux-Lyon, im uralten Rosa Turm, der natürlich Traboules besitzt und mit wunderschönen Antiquitäten eingerichtet ist. Übernachtung ab 100 Euro ( www.dormiralyon.com).

Text & Fotos: Susanne Müller

   

 

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