September 1, 2015

Die „Marina“: Warum dieses Kreuzfahrtschiff Gäste so begeistert

September 1, 2015

 

 

Die Sonne schien, und so zog es mich zu allererst zum Pooldeck. Rund um den mittelgroßen Pool waren die Liegen mit schneeweißen Bezügen umhüllt, und auf jeder lag bereits ein aufgerolltes Handtuch bereit. Ein Springbrunnen plätscherte, und große Doppelmatratzen luden zum Relaxen ein. Neben dem beheizten Pool gab es drei Whirlpools. Nach allen Regeln der Kunst entspannen kann man aber auch Spa. Sauna, Dampfbad und der Fitnessbereich (mit Kinesis® Trainingswand) lassen sich kostenfrei nutzen. Ebenfalls gratis werden Kurse wie Yoga, Pilates und Aerobics angeboten.  Ein Personal Training gibt es ab 65 $.  

 

Bibliothek wie im englischen Landhaus

 

Die Designer der „Marina“ haben ihren Job wirklich gut gemacht, dachte ich beim Spaziergang von Deck zu Deck.  Der Duft nach frisch gemahlenen Kaffeebohnen lockte mich ins Baristas. Die kleine, charmante Kaffeebar bietet den ganzen Tag über kostenfreie illy® Espressos, Cappuccinos und Milchkaffees, aber auch Sandwiches und hausgemachte Biscotti.  

Leider war das bei meinem Schiffsrundgang keine Option, aber hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich mit einem Cappuccino drei Schritte weiter in die Bibliothek verschwunden und hätte mich dort in einen der tiefen Ledersessel sinken lassen. 2000 Bücher und Zeitschriften warten hier darauf entdeckt zu werden. Die Atmosphäre ist einmalig, wie in einem alten englischen Landhaus. Man wartet förmlich darauf, dass ein brauner Jagdhund hinter einem Regal hervorkommt und sich mit einem wohligen Seufzer vor dem (natürlich unechten, aber trotzdem schönen) Kamin nieder lässt.      

 

Für Feinschmecker…

Das Essen ist ein ganz großes Thema auf den Schiffen von Oceania Cruises. Auf der „Marina“ gibt es sechs Gourmetrestaurants mit freier Platzwahl ohne Preisaufschlag. Und wieder: complimenti an die Designer.  Im mediterran anmutenden Toscana essen die Gäste von eleganten Versace-Tellern. Der Clou: Es gibt zahlreiche Gerichte, die nach Rezepten der  Mütter und Großmütter der italienischen Mitarbeiter von Oceania Cruises gekocht werden. Nette Idee, oder?

 

Die Dekoration des asiatischen Restaurants Red Ginger orientiert sich an den Regeln des Feng Shui, gespeist wird zwischen Ebenholz, einer Wasserfall-Wand und moderner asiatischer Kunst.

Das Red Ginger.

 

Im französischen Stil: das Jacques.

 

Wer gern Steak isst, kommt am Polo Grill nicht vorbei. Wie ich mir sagen ließ, ist das Steakhouse der Renner unter den Spezialitätenrestaurants – vor allem bei Männern. Mein persönlicher Favorit hingegen ist das Jacques. Sind wir hier wirklich noch an Bord eines Kreuzfahrtschiffes? – Beim Eintritt in das Restaurant könnte man Zweifel bekommen. Der lichtdurchflutete Raum, strahlt in sanften Pastelltönen, in zitronengelb und lavendel-lila.  Antiquitäten, gebeizte Holzmöbeln und echte Sonnenblumen sorgen für ein Ambiente wie in einem exquisiten französischen Landhotel im Sommer. Was es zu essen gibt? – die französische Gerichte von Meisterkoch Jacques Pépin.

Genau zwischen dem Polo Grill und dem Toscana liegt ein kleiner Raum, der Privée genannt wird. Sehr passend. Wenn Sie sich einmal im Leben vorkommen möchten wie die Queen, dann essen Sie dort. Das kleine Restaurant ist in Weiß und Knallrot gehalten. Der maßgefertigte Tisch – von Dakota Jackson entworfen – wird von einem goldenen Kronleuchter von Venini erhellt. Serviert werden Speisen aus dem Polo Grill und/oder dem Toscana. Gerne werden hier am Ende der Kreuzfahrt exklusive Partys mit bis zu zehn Personen gefeiert. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Dinner in bester Erinnerung bleiben…

Ziemlich edel erscheint auch der Grand Dining Room, der mit seinen aufs Feinste eingedeckten Tischen, den übergroßen Sesseln und dem funkelndem Leuchter sehr prachtvoll wirkt. Zwangloser geht es im Terrace Café zu, dem wohl schönsten Buffet-Restaurant, das mir bisher unter die Augen gekommen ist. Orangefarbenes Design, Palmen und Lampen aus venezianischen Muranoglas bestimmen das Ambiente. Wer möchte, kann hier übrigens auch draußen auf der Terrasse aus Teakholz speisen.  

Noch ein Tipp für Weinliebhaber: die treffen sich im La Reserve.  Da gibt es nicht nur mehrgängige Gourmet-Abendessen zusammen mit den passenden Weinen, sondern auch Weinseminare und -verkostungen. Für den Wein wird ein Aufschlag erhoben.

Apropos Weiterbildung: Das Culinary Center auf der „Marina“ erweist sich als Kochschule auf See, bei der die besten Köche des Schiffes ihre Tipps und Rezepte verraten. Zuerst gehen sie gemeinsam mit den Passagieren einkaufen und dann wird zusammen gekocht und gegessen. Direkt gegenüber von der Kochschule befindet sich der  Kunst- und Bastelunterricht im Weiterbildungszentrum Artist Loft.

 

Unglaublich: Bilder von Picasso und Miró

 

Was fällt noch auf beim Spaziergang über die „Marina“? – Es gibt Kunst in Hülle und Fülle, in jeder Stilrichtung und Art. Und so gerät ein Rundgang über das Schiff mehr oder weniger zu einem Besuch in einer Kunstausstellung. Wer den Louvre bisher verpasst hat, sollte sich unbedingt in den Barbereich der „Marina“ vorwagen: Dort hängen tatsächlich Originalbilder von Picasso und Miró.

    

 

Da das Schiff bei meinem Besuch in Rostock komplett ausgebucht war, konnte ich leider keine Kabinen besichtigen. 85 Prozent der Kabinen haben private Verandas, alle Suiten bieten  Butlerservice rund um die Uhr. Grundsätzlich sind Softdrinks, Mineralwasser in Flaschen, Cappuccino, Espresso, Tee und Säfte kostenfrei und unbegrenzt erhältlich, Trinkgeld ist bei vielen Reisen inklusive. Das Publikum auf der „Marina“ ist international, die Bordsprache Englisch. Zunehmend werden nun auch deutschsprachig begleitete Reisen angeboten.   

Eine Penthouse-Suite auf der „Marina“.  (Foto: Oceania Cruises)

 

Preisbeispiel: Eine deutschsprachig begleitete Reise mit der „Marina“ beginnt am 28. April 2016 in Lima und führt in 16 Tagen bis New York. In der Innenkabine kostet die Reise ab 3419 Euro. Infos:  www.cruise-group.com

                                                                    Text & Fotos: Susanne Müller

 

 

„Marina“-Schiffsdaten

  • Stapellauf: 2011
  • Bruttotonnage: 66.084
  • Gästedecks: 11
  • Gästekapazität: 1.250 (bei Doppelbelegung)
  • Anzahl der Mitarbeiter: 800

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Dann jetzt teilen auf Facebook, LinkedIn und X