Juli 31, 2016

Das richtige Kreuzfahrtschiff finden

Juli 31, 2016

Großes oder kleines Schiff?

Die erste Frage vor der Urlaubsbuchung könnte also lauten: Möchte ich lieber auf ein großes oder kleines Schiff?

 Für beide Möglichkeiten gibt es reichlich Angebote in allen Preisklassen. So krass kann der Unterschied sein: Vergleichen wir die neue „Harmony of the Seas“ (Royal Caribbean International), das derzeit größte Kreuzfahrtschiff der Welt, einmal mit der „Berlin“ (FTI Cruises).  Die 2016 in Dienst gestellt „Harmony“ ist 362,12  Meter lang, 66 Meter breit, hat 17 Decks und kann 5.400 Passagiere beherbergen (plus 2.384 Crewmitglieder).

Das derzeit größte Kreuzfahrtschiff der Welt: die „Harmony of the Seas“.   Foto: RCL

 

 Die einst als ZDF-Traumschiff bekannte „Berlin“ ist 139,30 Meter lang, 17,50 Meter breit, hat sieben Decks und kann maximal 412 Passagiere aufnehmen (180 Crewmitglieder). Auf der „Berlin“ findet man sich leicht zurecht, man trifft die Leute, die man morgens beim Frühstück gesehen hat, abends an der Bar wieder. Es gibt zwei Restaurants und ein Unterhaltungsprogramm, das speziell auf die „Berlin“-Gäste zugeschnitten ist.

Die „Berlin“ hat hier in Nizza angelegt.                    Foto: Susanne Müller

Auf der „Harmony“ sollte man sich schon gezielt verabreden, wenn man seine Urlaubsbekanntschaft an Bord wiedertreffen möchte. Es gibt 17 Restaurants, einen Surf-Simulator, eine Kletterwand, eine Zip-Line, vier Swimmingpools usw. Cocktails werden teilweise von Robotern gemixt, und das Unterhaltungsangebot ist riesig. Von früh bis spät lockt Abwechslung – vor allem auch für junge Leute und Familien. Hier steht eindeutig das Schiff im Mittelpunkt der Ferien. Eigentlich könnte man auf die Landausflüge glatt verzichten (Die wiederum sind den Gästen auf kleineren Schiffen meist enorm wichtig. Viele Urlauber suchen sich ihre Kreuzfahrt speziell im Hinblick auf die angelaufenen Häfen aus.) 

Sehr beliebt bei Kreuzfahrern, die große Schiffe und damit viel Abwechslung, vielfältige Sport- und Wellnessangebote sowie ein großes Unterhaltungsangebot mögen, sind die Schiffe der Norwegian Cruise Line (NCL). Vor allem das Entertainment an Bord der Schiffe ist hochkarätig und vielfach ausgezeichnet. Die „Norwegian Getaway“ zum Beispiel zeigt gleich zwei mit dem Tony Award ausgezeichnete Musicals. Eines heißt „After Midnight“ und präsentiert die Big-Band-Songs von Duke Ellington. Das andere Musical „Million Dollar Quartett“ erzählt die Geschichte der Aufnahme-Sessions von Elvis Presley, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins.   

Deutsches oder internationales Schiff?

Ist die Frage der Größe geklärt, sollte man sich überlegen, ob man lieber auf ein deutsches oder internationales Schiff möchte. Hier gibt es kein besser oder schlechter. Es ist einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die einen möchten sich nur in Deutsch unterhalten, Leute aus Deutschland treffen, die Speisekarte auf Deutsch lesen usw. Andere schätzen im Gegenteil gerade ein internationales Publikum oder lieben es, ihr Englisch an Bord ein wenig aufzupolieren.  Kreuzfahrten mit Bordsprache Deutsch werden z.B. von folgenden Unternehmen angeboten: AIDA Cruises (hier geht’s zu einem Bericht über das neueste Schiff der Flotte, dieAIDAprima“), TUI Cruises (hier gibt es einen Überblick über das neueste Schiff, die „Mein Schiff 5), Phoenix Reisen (Schauen Sie sich das kurze Video über die „Deutschland hier an!), Plantours, Hapag-Lloyd, FTI Cruises, TransOcean, Hansa Touristik, und Sea Cloud Cruises.

Eine Frage des Alters?

Kreuzfahrten sind nur etwas für ältere Leute? – Das war früher mal. Inzwischen sind die Jüngeren längst auf den Geschmack gekommen, und viele Kinder lieben Kreuzfahrten geradezu. Jüngere Leute und Familien mit Kindern schätzen vor allem die Schiffe von AIDA und TUI Cruises, aber auch die „Europa 2“ von Hapag-Lloyd. Auf allen gibt es ein großes Angebot für ein jüngeres Publikum sowie Kinderbetreuung. Besondere Angebote für Kinder (kostenlose Mitfahrt in der Kabine der Eltern oder Großeltern) offerieren auch die Reedereien Costa Kreuzfahrten und MSC.  Und wie im Märchen oder Film dürfen sich die Gäste auf den Disney-Schiffen „Disney Magic“, „Disney Fantasy“ und „Disney Dream“ fühlen, denn dort begegnen sie auf Schritt und Tritt den Helden der Kindheit wie Mickey Mouse, Pluto und Co.

Soll es ein Luxusliner sein?

Wer noch nie eine Kreuzfahrt gemacht hat, verbindet  mit dieser Reiseform oft die Vorstellung eines absoluten Luxusurlaubs. Das mag früher der Fall gewesen sein, als sich tatsächlich nur sehr reiche Leute eine Kreuzfahrt leisten konnten.  Heute wird eine einwöchige Mittelmeer-Kreuzfahrt oft zum Schnäppchenpreis von unter 500 Euro angeboten. Ganz klar, dass man für diesen Preis keinen Luxus erwarten kann! Dennoch gibt es natürlich auch heute noch Schiffe, die als wirkliche „Luxusschiffe“ gelten. Wer es sich leisten kann, wird auf ihnen einen Urlaub auf dem Meer erleben, bei dem einem buchstäblich fast jeder Wunsch von den Augen abgelesen und erfüllt wird.        

Was macht ein Luxusschiff aus?

Was sind die Kennzeichen eines Luxusschiffes? – Es hält überproportional viel Platz pro Passagier bereit. Die meisten nehmen höchstens 300 bis 700 Passagiere mit. Suiten sind obligatorisch, es gibt keine Innenkabinen. An Bord geht es meist sehr entspannt zu,  Dauerbespaßung wäre ein „no go“.  Mehr Crewmitglieder als üblich kümmern sich mit einem sehr persönlichen und aufmerksamen Service um die Gäste. Sie dürfen sich auf eine erstklassige Küche, ein Routing abseits der Rennstrecken und ein Interieur mit viel Liebe zum Detail freuen. Viele Nebenkosten sind bereits im Reisepreis enthalten.

Übrigens gehören lediglich knapp zehn Prozent der Hochseeschiffe der Luxuskategorie an. Luxusreisen werden beispielsweise von Reedereien wie Hapag-Lloyd, Crystal, Silversea, Seabourn, Regent Seven Seas, Cunard, SeaDream und Sea Cloud angeboten.

Derzeit gilt die neue „Seven Seas Explorer“ von Regent Seven Seas als das luxuriöseste Kreuzfahrtschiff der Welt. Ein paar Details gefällig? – Die größte Suite an Bord ist sage und schreibe 413 Quadratmeter groß. 150.000 US-Dollar kostet das Savoir No.1 Bett im Master-Bedroom der Regent Suite. Allein die Matratze soll mit 90.000 Dollar zu Buche schlagen. 900 Kilo Hummer werden auf einer typischen 14-Nächte-Reise verspeist…

Innendesign der neuen „Seven Seas Explorer“.        Foto: Regent Seven Seas

Tipp: Natürlich ist eine Kreuzfahrt auf einem Luxusschiff erst mal hochpreisiger als auf  einem Mittelklasse-Schiff. ABER: Wer seine Kreuzfahrt billig bucht und es an Bord dann ordentlich krachen lässt, ist am Ende vielleicht genauso viel (oder mehr) Geld los als auf einem teureren Schiff, das bereits viele Leistungen inklusive anbietet. Außerdem lassen die Reedereien ihre Luxusschiffe auch nicht gerne nur halbvoll fahren.  Deswegen werden schlecht gebuchte Reisen in einem bestimmten Zeitrahmen oft zu einem günstigen Preis angeboten. Es lohnt sich auf jeden Fall, nach solchen Schnäppchen in einer günstigen Kabine Ausschau zu halten. Schließlich profitiert man trotzdem vom hochklassigen Angebot und den besonderen Routen…

Kreuzfahrtschiffe im Premiumbereich

Kreuzfahrtschiffe im Premiumbereich erreichen nicht ganz das Luxuslevel, sind aber deutlich luxuriöser ausgestattet als die Standartschiffe von MSC, Costa Kreuzfahrten, Carnival usw. Bei den Premiumschiffen handelt es sich meist um mittelgroße Schiffe mit viel Raum pro Passagier und einer sehr guten Küche. Schauen Sie sich doch einmal kurz unseren Schiffsrundgang auf der „Marina von Oceania Cruises an, dann haben Sie eine Idee von einem Premiumschiff. Oder sehen Sie sich die Fotos  von der neuen Koningsdam“ von Holland America Line an, bei deren Taufe wir dabei waren. Beide Reedereien haben einen sehr guten Ruf im Bereich der Premiumschiffe. Zu diesem Bereich zählen außerdem die Celebrity-Schiffe sowie die Schiffe von Princess Cruises.      

Kreuzfahrten mit Segelschiffen

Wer die stolzen Windjammer bei großen Hafenfesten oder Segelregatten sieht, dem geht das Herz auf. Für viele ist es ein absoluter Traum, einmal mit einem solchen Schiff unterwegs zu sein. Ein durchaus erfüllbarer Traum. Die monegassische Reederei Star Clipper bietet Kreuzfahrten unter weißen Segeln auf zwei Viermastern („Star Flyer“ und „Star Clipper) und einem Fünfmaster („Royal Clipper“) an und baut gerade einen zweiten Fünfmaster. Die beiden von Hand gesegelten Windjammer „Sea Cloud“ und „Sea Cloud II“ kreuzen ebenfalls in den schönsten Segelrevieren der Welt.

Expeditionskreuzfahrten

Sie lieben die Natur und träumen davon, Walen, Pinguinen oder Eisbären ganz nah auf die Spur zu kommen? Dann könnte eine Expeditionskreuzfahrt das Richtige für Sie sein. Die oftmals eisverstärkten Expeditionsschiffe bringen ihre Passagiere in die entlegensten Gegenden der Welt. Lektoren stimmen auf die Reiseziele ein. In kleinen Gruppen düsen die Gäste in Zodiacs über die Wellen und tauchen mit allen Sinnen in die fantastische Natur ein. (Tipp: Ein großes Expeditions-Special lesen Sie in der WELCOME ABOARD-Ausgabe 2017). Expeditionskreuzfahrten werden u.a. von Hurtigruten, Hapag-Lloyd, Ponant, Quark Expedition, Silversea, Iceland ProCruises, Poseidon Expeditions und Ikarus Tours (Spezialist aus Königsstein mit vielen Veranstaltern im Portfolio) angeboten.

Mitten durchs Eis geht es hier für die Teilnehmer einer spannenden Expeditionskreuzfahrt.

Sie sehen also schon: es ist gar nicht so einfach, das passende Schiff zu finden. In unseren Jahres-Kreuzfahrtmagazinen WELCOME ABOARD (seit 17 Jahren am Markt, 200 Seiten stark) lesen Sie spannende Reportagen über die Kreuzfahrten auf den unterschiedlichsten Schiffen und können so leichter entscheiden, welcher Cruiser der Richtige für Sie ist. Holen Sie sich das neueste Magazin jetzt gleich auf Ihr tablet oder iPad und fangen Sie an zu lesen. Hier geht es zur Bestellung.

 

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