Januar 25, 2023

Costa Rica unter weißen Segeln 

Januar 25, 2023

Eigentlich ist das Schiff selbst Höhepunkt einer jeden Reise. Wer beim Setzen der Segel helfen möchte, kann das tun. Wer auf den Hauptmast klettern will, hat mehrfach Gelegenheit dazu. Und wer sich über dem Ozean entspannen möchte, der kann es sich im Netz vor dem Bug bequem machen. Selbst das klassisch aus massivem Holz bestehende Ruder überlässt der Kapitän auf Wunsch und kurzfristig auch mal einem Passagier.  Aber natürlich bietet dieses Schiff noch viel mehr – lediglich Fahrstühle werden vergebens gesucht. Die geräumigen Kabinen bestechen durch ihre edle Einrichtung und Marmor-Bäder, das elegant eingerichtete Restaurant bietet allerfeinste Küche an, die Bibliothek wirkt klassisch-britisch und an den beiden Bars werden internationale Getränke wie exotische Cocktails zu erschwinglichen Preisen serviert. Zudem gibt es Abkühlungsmöglichkeiten in zwei Swimming-Pools.

 

Legere Atmosphäre

An Bord herrscht eine legere und entspannte Atmosphäre, die die Gäste aus aller Welt besonders schätzen. Das gilt auch, wenn der Kreuzfahrtdirektor oder der Kapitän Anekdoten aus der Vergangenheit zum Besten geben. Überhaupt: Die Männer in weiß dürfen jederzeit angesprochen werden und geben immer wieder gern Auskunft. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Passagieren ist schon nach kurzem Aufenthalt nahezu familiär.  Hier kennt jeder jeden – und da spielt es auch keine Rolle, dass das Unterhaltungsprogramm eher übersichtlich, aber dennoch nicht anspruchslos ist. Piano- und Gitarrenmusik, ein Quizabend, eine Piratennacht oder auch eine Talentshow sorgen für gute Laune. Und wenn sich der Reisende danach beim Geräusch sanft gegen den Bug schwappender Wellen in den Schlaf wiegen lässt, während das Schiff in der Nacht fast lautlos durch das Meer gleitet, dann ist das eine der entspanntesten und zugleich ergreifendsten Erfahrungen im Leben.  

Blau – diese Farbe steht für den Himmel über dem Meer. Von Dezember bis April locken angenehme Temperaturen um die 30 Grad. Zwar kann es auch dann an der Pazifikküste noch den einen oder anderen Regenschauer geben, der aber ist schnell wieder vorbei und die Segel der Star Clipper bilden mit dem Blau des nahezu wolkenfreien Himmels eine perfekte Symbiose. An der Karibikküste des 5-Millionen-Einwohner-Landes Costa Rica dagegen herrscht durch die vorwiegend aus Nordost wehenden Winde, die über der karibischen See Feuchtigkeit aufnehmen, ein äquatoriales Klima mit Niederschlägen zu jeder Jahreszeit, wobei die Monate Februar und März sowie September und Oktober trockener ausfallen.

Tropisches Klima

Grundsätzlich ist das Klima in dem 51.000 Quadratmeter großen Land tropisch bis subtropisch und stark geprägt von der jeweiligen Höhenlage sowie der Funktion der Kordilleren als Kontinentalscheide, die das Land in eine immerfeuchte Atlantikregion und eine wechselfeuchte Pazifikregion teilt. Grundsätzlich kann Costa Rica, mit wenigen Einschränkungen, ganzjährig bereist werden. Es gibt nur zwei Jahreszeiten: Die Regenzeit von Mai bis November und die Trockenzeit von Dezember bis April. Während der Regenzeit sind oft zwei- bis dreistündige Tropengüsse zu erleben.

 

Türkis – die Farbe des pazifischen Wassers harmoniert perfekt mit dem braunen Rumpf und den weißen Segeln des Schiffes. Und der Ozean bietet nicht nur ein grandioses Bild, sondern auch Temperaturen, die zum Wassersport einladen – unter 25 Grad liegen sie nie, oftmals erreichen sie sogar bis zu 28 Grad. Das ist perfekt zum Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen oder auch fürs Stand-Up-Paddling, das natürlich dank des Sport-Teams an Bord der Star Clipper schnell erlernt werden kann. Der Kontakt mit dem Wasser übrigens ist nahezu unvermeidlich, denn viele der wunderschönen, von Palmen gesäumten und oft naturbelassenen Sandstrände können nach einer kurzen Fahrt mit dem Tender durch ein sogenanntes „Wet Landing“ erreicht werden: Es gibt keine Stege, an denen die Boote festmachen können, sodass die Landungsboote im Wasser verlassen werden müssen und zumindest die Unterschenkel Pazifik-Kontakt erleben.

Besonders schön ist die Playa Flamingo bei Guanacaste. Am naturbelassenen, nicht überlaufenen Sandstrand mit Schattenplätzen treffen sich Touristen mit Familien, die ihre Campingstühle und Kühltaschen mitgebracht haben. Wer auf dem nahezu weißen Sand sitzt, trifft nette Menschen, die sich ohne böse Hintergedanken auch mal erkundigen, wie es denn an diesem Fleckchen Erde so gefällt. Und genau das gefällt.

Bootsfahrt durch die Mangroven

 

Grün – zumindest in den ersten Wochen nach der Regenzeit erstrahlt das Landesinnere in den verschiedensten Grün-Tönen. Da empfiehlt sich eine Bootsfahrt durch die Mangroven bei Quepos oder im Wetland-Park. Hier lassen sich Warane, Krokodile und Kaimane, Kapuziner- und Totenkopf-Affen sowie viele exotische Vögel in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Bei einer körperlich – auch wegen der hohen Luftfeuchtigkeit – durchaus anspruchsvollen Tour durch den Regenwald des „Golfito National Widlife Refuge“ gibt es Tukane, Rote Aras und auch Faultiere zu bewundern. Im Landesinneren lädt eine imposante, aber niemals schroffe Bergkette zu ausgiebigen Wanderungen ein. Die Kette teilt das Land in die karibische und die pazifische Seite. Sie erstreckt sich von Nicaragua im Norden bis hinunter nach Panama im Süden. Mit knapp 3.900 Metern ist der Chirripó der höchste Berg des Landes.

 

Rot und Gelb

Nicht nur die bunten Vögel setzen besondere Farbtupfer, sondern auch die Früchte, die sowohl an Land als auch an Bord serviert werden. Da gibt es herrliche frische Ananas, Bananen und Wassermelonen. Oder wie wäre es mit Maracuya, Guaba, Jocote, Guanábana, Pejibaye, Rambutan oder Zapote? Auch die Kulinarik des Landes hält ihre Versprechen ein. Und damit fehlt nur noch eine Farbe – aber schwarz und grau ist bestenfalls der Matsch, in dem sich die Krokodile gern aalen. Und auch die Menschen lieben es farbenfroh, wohl auch, weil Costa Rica Platz eins im Happy Planet Index der weltweit glücklichsten Menschen belegt. Dass das Land zudem als sicherstes in ganz Mittelamerika gilt, trägt zusätzlich dazu bei, dass all die Farben am Land und auf dem Meer genossen werden können.

Informationen zur Star Clipper

4 Masten mit 63 Metern Höhe

16 Segel (davon fünf Rahsegel) mit 3.365 Quadratmetern Fläche

115,5 Meter lang, 15 Meter breit, 6,5 Meter Tiefgang

4 Passagierdecks mit 84 Kabinen (78 außen, 6 innen, 8 Suiten, eine Eignersuite) für bis zu 166 Gäste bei 74 Crewmitgliedern.

Reisegeschwindigkeit 10 Knoten, Geschwindigkeit unter Segeln 17 Knoten

Baujahr 1991/92

Bordwährung: Euro (alle gängigen Kreditkarten werden akzeptiert)

Bordsprachen: Englisch, deutsch, spanisch, französisch.  

Heimathafen: Valetta (Malta).

Die siebentägige Costa-Rica-Tour mit der Star Clipper wird noch bis Ende März angeboten. Im Sommer ist der Viermaster im Mittelmeer unterwegs, ehe es dann im Dezember zurück nach Zentralamerika geht. Die Preise beginnen bei 2.000 Euro pro Person in der Doppelkabine. Dazu kommen noch Anreise, Ausflüge und Getränke.

Weitere Informationen gibt es im Internet beim Reiseveranstalter Star Clippers Kreuzfahrten unter www.star-clippers.deoder unter Telefon 00800/782 72 547 (gebührenfrei).

 

Text & Fotos: Dirk Kröger

 

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