November 8, 2012

Wien: Zu Besuch in der Kaiserstadt

November 8, 2012

Sehenswertes

Wien verdankt seine touristische Attraktivität der spannungsreichen Verbindung von kaiserlich-nostalgischem Flair und hochkreativer Kulturszene. Das 415 Quadratkilometer große Stadtgebiet ist in 23 Bezirke geteilt. Etwa die Hälfte besteht aus Grünland. Damit hat Wien den größten Grünanteil unter den europäischen Metropolen. Der Stadtpark beherbergt das meistfotografierte Motiv der Stadt, das goldene Johann-Strauß-Denkmal. Gerne bummeln Besucher aber auch durch den Prater und den weitläufigen Schönbrunner Schlosspark, wandern durch Wienerwald und  Weingärten an der  Donau.

Die Architektur der einstigen Monarchie prägt das Erscheinungsbild der Stadt: Prunkbauten, vor allem aus dem Barock, dem Historismus und dem Jugendstil lassen die Touristen immer noch in der ehemaligen Kaiserstadt schwelgen. Nicht nur die Bauten aus imperialer Zeit machen Wien zu einer Stadt voll Schönheit und Kunst: Museen, Sammlungen und Kunstwerke von Weltrang sind hier beheimatet. Sehenswert ist das Kunsthistorische Museum mit der weltweit größten Sammlung an Bruegel-Gemälden. Auf die Werke Gustav Klimts und Egon Schieles treffen Touristen im Belvedere und im Leopold Museum. Sie liegen im MuseumsQuartier, einem 45.000  Quadratmeter großen Areal im Stadtzentrum. Die Architekten Ortner & Ortner schufen eine architektonisch faszinierende Verbindung eines Barockbaus (ehemalige Hofstallungen des Kaiserhauses) mit zukunftsweisender Baukunst. Es zählt zu den zehn größten Kulturzentren der Welt und wartet mit einem einzigartigen Angeboten-Mix auf. Ein Kindermuseum und -theater, ein Info-Center und eine Reihe attraktiver Restaurants, Cafés und Shops machen dieses Kulturzentrum zum Vergnügen für jeden.

Die Albertina ist die größte grafische Sammlung der Welt mit 60.000 Zeichnungen, rund einer Million Druckgrafiken und einer umfangreichen Fotografie- und Architektursammlung. Sie wurde nach mehrjährigen Umbauarbeiten als modernes Ausstellungshaus im März 2003 wieder eröffnet. Nach dem Kunstgenuss kann man sich im Restaurant Do & Co Albertina kulinarisch verwöhnen lassen.

150 Jahre nach der Hochzeit von Kaiserin Elisabeth (1837–1898) mit Kaiser Franz Joseph I., eröffnete in der Wiener Hofburg das Sisi Museum. Zu den Highlights der ausgestellten Objekte zählen neben vielen  persönlichen Elisabeth-Gegenständen die Rekonstruktion des Polterabendkleides der jungen Braut, ihr Morgenmantel sowie Sonnenschirm, Fächer und Handschuhe der Monarchin. Eine begehbare Nachbildung des luxuriösen Hofsalonwagens der reiselustigen Kaiserin ist ebenfalls zu sehen.

Museen: Parks und Gärten       Foto: ©WienTourismus/Peter Rigaud

Musikszene:

Österreichs Hauptstadt räumte der Kunst stets einen hohen Stellenwert ein. 50 Theater, vier Opernhäuser und mehrere Musical-Bühnen, über 100 Museen, zahlreiche Galerien sowie renommierte Theater-, Musik- und Tanz-Festivals hat Wien seinen Gästen zu bieten. Das umfangreiche Angebot macht die Stadt zu einer führenden Unterhaltungs- und Kulturmetropole Europas. An keinem anderen Ort der Welt haben so viele Komponisten von Weltrang gelebt: Schubert, Strauß, Schönberg oder Berg wurden hier geboren. Mozart, Beethoven, Haydn, Brahms und Mahler waren in Österreichs Hauptstadt beheimatet. Die Wiener Philharmoniker zählen zur Weltspitze, ihnen eifern die Wiener Symphoniker und eine Reihe weiterer Wiener Orchester nach. Zu den international führenden Häusern gehört die Wiener Staatsoper. Außer ihr beherbergt die Stadt noch drei weitere Opernbühnen. Musikfreunde rund um den Globus lassen sich von den Wiener Sängerknaben begeistern. 

Neben der klassischen Musik profilierte Wien sich auch als Musical-Metropole. Das Haus der Musik bietet besondere Erlebnisse: Auf 2000 Quadratmeter werden Klänge sichtbar, Orgelpfeifen begehbar und Besucher zu virtuellen Dirigenten oder Komponisten. Das Mozarthaus Vienna besichtigen Touristen in der Domgasse Nummer fünf. Dort tauchen Besucher in die Welt des Musikgenies ein. Es ist die einzige von einem Dutzend Wiener Wohnungen Mozarts, die bis heute erhalten ist.

Essen & Trinken:

Eine Stadt, in der das Essen und Trinken so sehr im Mittelpunkt steht wie in Wien, ist nur schwer zu finden. Typisch einheimische Spezialitäten gibt es in allen Preislagen. Das Angebot reicht vom  preiswerten Imbiss, der am liebsten aus einer heißen Wurst besteht, über  Antworten auf die internationalen Fast-Food-Ketten in Form von Schnitzel-Outlets bis in die Regionen höchstbewerteter Top-Gastronomie. Im Luxus-Restaurant „Steirereck“ zum Beispiel wird seit Jahren nach überlieferten Rezepten der traditionellen Hausmannskost gekocht.

Die klassische Wiener Küche ist jedoch am lebendigsten in den „gutbürgerlichen“ Gasthäusern, die in den vergangenen Jahren ein Comeback erfuhren. Im Sieveringer Restaurant Eckel zum Beispiel, im wunderschönen Belle-Epoque-Lokal „Zum Schwarzen Kameel“, beim Huth, bei den „3 Hacken“ oder im Gasthaus-Urgestein „Zum Weissen Rauchfangkehrer“ zelebriert man Wiener Tradition mit allen Aspekten einer zeitgemäßen Kulinarik: mit Produkten aus der Region und einer gepflegten Weinkultur.

Basis allen Essens in Wien ist das „Beisl“, das kleine Gasthaus am Eck, in dem man ein „Seidl“ (0,3 l) Bier oder ein „Achterl“ (Wein) trinkt und dazu ein Gulasch oder ein Beuscherl isst. Die meisten dieser Lokale verschwanden in den vergangenen 20 Jahren. Um diejenigen, die übrig blieben, entwickelte sich eine Art Kult. Lokale wie der „Gustl Bauer“, der „Herkner“ oder „Zum Scherer“ zählen heute zu den meist frequentierten Plätzen der Stadt. Das Schnitzel-Mekka Wiens, der „Figlmüller“, mit den größten und dünnsten Schnitzeln der Stadt, bedient seine Gäste bereits in drei Lokalen.

Kaffeehaus: Café Central        Foto: ©WienTourismus/Gerhard Weinkirn

Einkaufen:

Ein originelles Mitbringsel für die Freunde zuhause, ein hübsches Erinnerungsstück für sich selbst: Shopping gehört in Wien zum Urlaubsgenuss. In der „Inneren Stadt“, wie die Wiener und Wienerinnen sagen, ist das Einkaufsangebot besonders groß. Das so genannte „Goldene U“ mit seinen vielen Geschäften besteht aus den drei Straßen Kohlmarkt, Graben und Kärntner Straße. Der Kohlmarkt hat sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Luxusmeile entwickelt, auf der Flagshipstores internationaler Brands zu finden sind. Das traditionsreiche „Meinl am Graben“ verwöhnt seine Gäste mit einem Feinkostangebot für Gourmets und Genießer. Altmann & Kühne verkaufen feine Pralinen, die in liebevoll gestalteten Schatullen verpackt werden. Bei der „Schwäbischen Jungfrau“ finden Touristen exklusive Tisch-, Bett- und Frotteewäsche und bei J. B. Filz hochwertige Kosmetikmarken.

Nachtleben:

Nicht nur Walzerfans kommen in Wien musikalisch auf ihre Kosten. Liebhaber elektronischer Klänge finden am Donaukanal, unter dem Riesenrad, am Gürtel und in versteckten Hinterhöfen jede Menge Möglichkeiten, um den Abend partymäßig ausklingen zu lassen. Eine wahre Attraktion verbirgt sich unter Deck des Badeschiffes Wien am Donaukanal. Der ehemalige Laderaum wurde zum hippen Dancefloor unterhalb der Wasserlinie umfunktioniert. Auf entspanntes Musikprogramm und gutes Essen setzt der Phoenix Supper Club. Beim Speisen relaxen die Gäste auf gemütlichen Liegen. Dabei wurde an alles gedacht: Frische Socken können im Toilettenbereich gekauft werden. Ab Mitternacht wird hier nach House Music getanzt.

                                                                                                                         Vivien Hartsieker

Weitere Informationen: www.wien.info/de

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