Beim größten Hafenfest der Welt ragen an den Landungsbrücken so viele Masten in den Himmel wie selten zuvor. Mit der Dar Mlodziezy, der Kruzenshtern, der Mir, der Sedov und der Sea Cloud haben sich fünf der größten und schönsten Windjammer angekündigt. Die 1931 in Kiel als damals größte Privatyacht der Welt gebaute Sea Cloud nimmt zum ersten Mal am Hafengeburtstag teil und besucht nach 33 Jahren erstmals wieder die Hansestadt. Auch Traditionssegler wie die Eye oft he Wind, die Mare Frisium oder die Loth Lorien lassen die Faszination vergangener Epochen aufleben.
Fernweh dürfte bei vielen Besuchern der Anblick der sechs Kreuzfahrtschiffe auslösen, die an diesem Wochenende ein- und auslaufen. Die AIDAcara, die AIDAblu und die Mein Schiff 2 kommen bereits am Freitag, die Amadea und das Expeditionsschiff Fram aus Norwegen folgen am Samstag. Am Sonntag schließlich besucht die Queen Mary 2 die Hansestadt. Auch die größte europäische Kreuzfahrtreederei Costa Crociere, die Hamburg als neuen Heimathafen ihres Kreuzfahrtschiffes Costa Magica auserkoren hat, feiert mit und sponsert das große Kreuzfahrten Feuerwerk am Samstag um 22.30 Uhr über der Elbe.
Das größte Hafenfest der Welt führt traditionell viele deutsche und ausländische Marinesoldaten nach Hamburg. Aus Deutschland kommen die Fregatte Sachsen, das Schnellboot Hermelin sowie die Minenjagdboote Homburg und Hameln. Letzteres bringt eine besondere Geburtstagsüberraschung aus seiner Patenstadt mit: Am Samstag und Sonntag wird auf einem Ponton an der Überseebrücke das Musical „Rats“ frei nach Motiven der Rattenfängersage dreimal aufgeführt. Zusätzlich feiert am Samstag das Musical „Münchhausen“ auf der schwimmenden Bühne Hamburg-Premiere – alles kostenfrei. Partnerland Norwegen präsentiert sich mit der Fregatte Otto Sverdrup. Aus Belgien machen die Minenjagdboote Crocus und Primula in der Hansestadt fest. Das Patrouillenboot Gemini reist aus Dänemark an.
Welche Herausforderungen die Arbeit auf hoher See bereit hält, zeigen die zahlreichen Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Fischereischutz, THW, Wasserschutzpolizei und Zoll. Zum letzten Mal vor seiner Außerdienststellung gibt sich der Seenotkreuzer John T. Essberger der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) die Ehre. Anschließend führt ihn seine letzte Fahrt ins Technikmuseum nach Speyer, wo er künftig als Museumsschiff vor Anker liegen wird.
Der Hamburger und Germania Ruderclub feiert beim Hafengeburtstag sein 175-jähriges Bestehen. Daher präsentiert der zweitälteste Ruderclub der Welt am Samstag um 18.30 Uhr den Nachbau einer römischen Galeere. 22 Clubmitglieder bringen die Victoria allein durch ihre Muskelkraft vor den Landungsbrücken in Fahrt. Das 16 Meter lange und vier Tonnen schwere römische Kriegsschiff wurde 2007 von Hamburger Bootsbauern und Studierenden der Universität Hamburg gebaut.
Einer der traditionellen Höhepunkte des maritimen Programms ist das weltweit einmalige Schlepperballet am Samstag um 17 Uhr, bei dem bis zu 5000 PS starke Hafenschlepper auf der Elbe ihre Pirouetten drehen. Als besonderer Geburtstagsgruß des Museumshafen Oevelgönne passieren um 16 Uhr historische Dampfschiffe unter dem Motto „Wir machen Dampf“ die Landungsbrücken. Weitere Programmpunkte sind die Paraden der Motor- und Segelyachten, die Wasserski-Vorführungen und das Drachenbootrennen. Rasant geht es beim Show Match-Race von zwei Volvo Ocean Race-Yachten am Sonntag um 15 Uhr zu. Als Vorgeschmack auf den „BMW Sailing Cup“, die weltweit größte Amateurregattaserie, liefern sich sechs Segelyachten am Samstag und Sonntag spannende Wettfahrten.
Am Freitag ab 10 Uhr ergibt sich die seltene Gelegenheit, ein Wahrzeichen der Hansestadt in voller Fahrt zu erleben. Die Cap San Diego – 160 Meter lang, 21 Meter breit – ist das größte fahrtüchtige, zivile Museumsschiff der Welt. Sie ist das letzte noch erhaltene Schiff einer Serie von sechs schnellen Stückgutfrachtern, die 1961/62 für die Reederei Hamburg Süd gebaut wurde. Bis Ende 1981 wurde sie vorzugsweise in der Südamerikafahrt eingesetzt. Zum Start des größten Hafenfestes der Welt verlässt der „weiße Schwan des Südatlantiks“ seinen Stammplatz an der Überseebrücke, um gemeinsam mit den vielen schwimmenden Gästen aus Nah und Fern an der Einlaufparade um 16.30 Uhr teilzunehmen.
Aus dem Partnerland Norwegen sind neben der Fregatte Otto Sverdrup Schiffe ganz unterschiedlicher Bau- und Nutzungsart zu Gast. Im Traditionsschiffhafen in der HafenCity lädt das arktische Schiff Berntine zu einem Besuch an Bord ein. Es wurde 1890 in der Tromsøer Schiffswerft gebaut und mehrfach restauriert. Das ursprünglich für den Fischfang konzipierte Schiff befördert heute Touristen auf Segelausflügen in die Oslofjord-Region. Das Schulschiff Sjøkurs wurde 1956 von der Hamburger Schiffswerft Blohm & Voss als Postschiff Ragnvald Jarl gebaut. Heute leben 60 Schüler an Bord und bereisen etwa zehn Wochen pro Jahr Norwegen und andere Länder. Im Hamburg Cruise Center HafenCity macht das Expeditionsschiff Fram fest. Am 16. Mai 2007 taufte die norwegische Kronprinzessin Mette Marit das jüngste Schiff der Hurtigruten-Flotte. Es ist überwiegend in den polaren Gebieten der Welt unterwegs.
Viele der schwimmenden Gäste, darunter auch die Großsegler und Marineeinheiten, laden zu einem Besuch an Bord ein. Außerdem bieten viele Barkassen und Fahrgastschiffe den Besuchern an, bei den Paraden mitzufahren oder laden zur Besichtigung ein. Eine Übersicht und Tipps rund um das größte Hafenfest der Welt gibt es unter www.hamburg.de/hafengeburtstag