Es sind schon besondere Kreuzfahrten, auf denen lang gehegte Träume in Erfüllung gehen. Wo Elefanten den Weg kreuzen. Leoparden unter Akazienbäumen dösen und man sich ein bisschen so vorkommt wie früher, als man im Wohnzimmer „Daktari“ geschaut hat. Natürlich nur viel besser. Wie – und das erlebt man bei einer Kreuzfahrt?
Das kann man jedenfalls erleben, wenn man mit der US-amerikanischen Reederei Azamara Cruises in Südafrika unterwegs ist. Unsere Reise beginnt in Kapstadt. 630 Passagiere schiffen im Schatten des Tafelbergs ein, die „Azamara Quest“ ist fast ausgebucht. Mit rund 400 Gästen kommt die überwältigende Mehrheit aus Großbritannien, gefolgt von rund 70 US-Amerikanern. Die restlichen 160 Plätze teilen sich Urlauber aus Australien und Europa. 18 Deutsche sind diesmal mit dabei. In Deutschland hat es sich noch nicht so herumgesprochen, welche Annehmlichkeiten mit einer Azamara-Kreuzfahrt verbunden sind. Dazu zählen etwa die meisten Getränke, die schon im Reisepreis enthalten sind. Ebenso wie die Trinkgelder und zwei besondere Ereignisse, auf die wir später noch zu sprechen kommen.
Azamara Cruises: Außergewöhnliche Ausflüge
Fünf Seetage gehören insgesamt zur Zwölf-Nächte-Kreuzfahrt. Doch die vergehen wie im Flug, vor allem, wenn man den Ehrgeiz hat, ein paar der Punkte des Tagesprogramms abzuarbeiten. Einmal stehen vom „Morning Stretch“ um sieben Uhr morgens bis zur Disco Night ab 22.45 Uhr sage und schreibe 57 Events zur Auswahl. Natürlich kann man sich auch ausklinken, gemütlich auf der Liege räkeln und im Reiseführer schonmal etwas über den Addo Elephant Park nachlesen. Denn der steht in Port Elizabeth bei vielen Gästen auf der Must-see-Liste. Direkt am Schiff startet unser Ausflug mit Otto. Er chauffiert uns mit seinem Toyota in den Nationalpark, der 1931eröffnet wurde und damals gerade mal elf Elefanten eine geschützte Heimat bot. Heute sind es fast 800 Dickhäuter, die sich die 1680 Quadratkilometer mit Löwen, Nashörnern, Antilopen, Zebras und vielen anderen Tieren teilen.
Wir sind gerade erst in den Park eingefahren, als schon zwei Elefanten über die Straße trotten und dann wieder im dichten Buschland verschwinden. Von jetzt an wird mit einsatzbereiter Kamera die Gegend gescannt. Die Ausflugsjeeps verlieren sich in der Größe des Parks und jedes Mal, wenn ein kleines Warzenschwein frech um die Ecke lugt oder ein Kudu in der Sonne döst, schlagen unsere Herzen höher. Am eindrucksvollsten ist aber die Begegnung mit den Elefanten. Sie wissen, dass sie hier die Chefs im Ring sind. Gleichmütig queren sie den Weg – ganz egal, wer sich gerade darauf befindet.
Musik im Blut
Bevor wir Port Elizabeth – oder PE, wie die Einwohner sagen – verlassen, glänzt die Reederei mit einem besonderen Highlight. „AzAmazing Evenings“ heißen diese kulturellen Veranstaltungen, die auf jeder Kreuzfahrt angeboten werden und schon im Reisepreis enthalten sind. Diesmal geht es mit dem Bus in einer kurzen Fahrt zur Feather Market Hall. Das dumpfe Geräusch von Trommeln ertönt, dann tauchen Mitglieder der Xhosa, der Zulu, Swasi und anderer Stämme auf, farbenprächtig gekleidet, bereit für ein Foto. Wie ihnen Musik und Tanz im Blut liegt, beweisen die Einheimischen in einer großartigen Show, die uns die alten Traditionen und Lieder Afrikas näherbringt.
In Richards Bay bleibt die „Azamara Quest“ über Nacht im Hafen liegen, was uns die Möglichkeit gibt, die Thanda Safari Lodge zu besuchen. Zwei Tage lang volles Safari-Feeling mit einer Übernachtung in einem luxuriösen Zelt in der Wildnis – Abenteuerherz, was willst du mehr?
Die White Night Party
Von Richards Bay, dass noch gut 3000 Kilometer vom Äquator entfernt liegt, geht es wieder in südlicher Richtung zum nächsten Hafen. Der heißt Durban und gilt als Urlaubsmekka der Südafrikaner, weil hier der Indische Ozean so schön warm und die Strände so schön weiß sind. Viele Kreuzfahrer staunen über das bunte Völkergemisch auf den Straßen, einige entfliehen dem Rummel und entspannen im Japanischen Garten. Oder unternehmen gleich noch eine Safari – denn wann kommt man den faszinierenden Tieren Südafrikas schon mal so nahe? – Absolut jeder ist aber pünktlich wieder zurück, um den Beginn der White Night Party nicht zu verpassen. Sie ist Kult bei jeder Azamara-Kreuzfahrt. Jung und Alt wirft sich ins blütenweiße Party-Outfit und schlendert gutgelaunt nach draußen. Das komplette Sonnendeck ist weiß eingedeckt. Die Band spielt auf der Außenbühne, vom gigantischen Büfett weht der Duft des Barbecues herüber. Eine Abordnung von Zulus stellt alles in den Schatten, was man schonmal an Akrobatik gesehen hat. Der Abend schreitet voran. Noch einen Cocktail? Der Kellner lächelt breit. White Night Partys sollte es eigentlich viel öfters geben …
Krönendes Finale in Kapstadt
Mossel Bay ist der nächste Hafen, den die „Quest“ anlaufen soll. Tenderservice ist angesagt, doch angesichts der mächtigen Wellen entscheidet Kapitän Dario Guerrieri, dass wir weiterfahren. Also darf noch einmal etwas mehr am Pool entspannt werden, bevor wir Kapstadt erreichen, wo das Schiff noch eine Nacht im Hafen bleibt, bevor die nächste Kreuzfahrt startet. In der Metropole am südlichsten Zipfel Afrikas bleiben die meisten Passagiere noch ein paar Tage länger. Eine weise Entscheidung. Denn natürlich sollte man unbedingt einen Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung machen. Die süßen Pinguine in Boulders Beach besuchen.
Vom Tafelberg auf die Stadt hinunterblicken. Durch die elegante Waterfront spazieren. Und natürlich einen Abstecher in die Winelands unternehmen. Bei einem Glas Pinotage in einem der wunderschönen Weingüter lässt sich die Südafrika-Kreuzfahrt am allerbesten noch einmal Revue passieren.
Susanne Müller (Text & Fotos)
Azamara Cruises Informationen:
Die im Jahre 2000 in Dienst gestellte „Azamara Quest“ ist ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Azamara Cruises. 390 Besatzungsmitglieder umsorgen die maximal 694 Passagiere und sichern eine hohe Servicequalität. Mit einer Länge von nur 180 Meter kann die „Quest“ auch kleinere Häfen ansteuern und ist ganzjährig auf spannenden Routen unterwegs. Außerdem punktet das Schiff mit exquisitem Essen, einer immens freundlichen und gut geschulten Crew sowie einem hervorragenden Musik-Entertainment. Preisbeispiel: Eine Acht-Nächte-Kreuzfahrt in der Karibik, die am 31. Oktober 2025 startet, wird pro Person ab 1749 Euro angeboten.
Und das ist bei jeder Azamara-Kreuzfahrt schon im Reisepreis enthalten:
- Kostenlose Veranstaltung AzAmazing Evenings® (auf den meisten Reisen)
- Trinkgelder fürs Bordpersonal
- Ausgewählte Standard-Spirituosen, internationale Biere und Weine
- Wasser in Flaschen, Erfrischungsgetränke, Kaffee- und Teespezialitäten
- Selbstbedienungs-Wäscherei
- Shuttle-Service von und zu den Hafenanlagen, wo verfügbar
- Concierge-Dienste für persönliche Beratung und Reservierungen
Wer eine Veranda plus-Kabine gebucht hat, profitiert außerdem von diesen Dingen:
- Kostenloses Internet (120 Minuten oder 25 Prozent Rabatt auf das unbegrenzte Internet-Paket) pro Gast
- Ein kostenloser Wäschesack pro Kabine, alle sieben Tage
- Ein Dinner im Spezialitätenrestaurant für zwei Personen
- Vorrangige Einschiffung und Ausschiffung
- Kostenlose Spirituosen im Zimmer
Und für Suiten-Gäste gibt es auch noch diese Extras:
- Englischer Butler-Service
- 240 kostenlose Internet-Minuten pro Gast
- Ein kostenloser Wäschesack pro Suite, alle sieben Tage
- Kostenfreie Sitzplätze in den Spezialitätenrestaurants
- Vorrangige Einschiffung und Ausschiffung
- Kostenfreie Spirituosen im Zimmer
- Nachmittags-Tee-Service in der Suite
- $300 Bordguthaben pro Person (nur in den Kategorien Club World Owner’s Suites, Club Ocean Suites und Club Spa Suites)
Infos und Buchungen: www.azamara.com
Buchtipp: Marco Polo-Führer Südafrika
Ein unschätzbar nützlicher Begleiter bei dieser Reise war uns der kleine Marco Polo-Führer „Südafrika“. Hier haben wir schnell die wichtigsten Infos gefunden, haben uns auf der faltbaren, großen Karte orientiert und uns von den vielfältigen Tipps inspirieren lassen. Es gibt Vorschläge zu Ausflügen und Stadtrundgängen, Restaurant-Tipps, Infos für den Notfall, Adressen und eine Wettertabelle. Das handliche Büchlein kostet 15,95 Euro. Hier geht’s zum Buch.
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