Helmut Schmidt sagte einmal in seiner provokanten Art: „Wer Visionen hat, der muss zum Arzt!“ Oder eine Kreuzfahrt unternehmen – mit einer Vision: nämlich der nickoVISION. Ein großer Name, der nach Innovation, Moderne und Komfort klingt. Seit Juli 2018, als Entertainerin Barbara Schöneberger die Champagner-Flasche am Bug der Jungfer zerschellen ließ, ist dieser wahr gewordene Fünf-Sterne-Traum auf der Donau unterwegs. Einen Wow-Effekt hinterlässt das fließende Raumkonzept, wobei Bar und Restaurant ineinander übergehen: drei Restaurants, flexible Küchenzeiten von bis zu drei Stunden und freie Platzwahl. In den zur Wasserseite voll verglasten und mit einem französischen Balkon ausgestatteten Kabinen fühlt man sich einfach wohl. Auch Restaurants, Salons und Atrium erinnern an die gediegene Atmosphäre eines Hochsee-Luxus-Cruisers.

nickoVISION: Die Donau im Spätherbst
Milde Spätherbst-Sonne taucht die an den Ufern wie ein Endlos-Film vorübergleitenden Burgen, Schlösser und Ruinen in ein romantisches Licht. Die malerischen Städtchen und Dörfer werden umrahmt von einer wahren Farbsinfonie aus buntem Herbstlaub. Die berühmte „Schlögener Schlinge“ mit ihren engen Flusswindungen fällt allerdings in die Nachtstunden. Aber schon am nächsten Morgen geht vor allem den Norddeutschen an Bord ein Licht auf: in der Schleuse Ybbs-Persenbeug bei Flusskilometer 2060. Dazu gehört ein gewaltiges Wasserkaftwerk mit fünf 115 Tonnen schweren, rund acht Meter hohen Turbinen-Laufrädern und jeweils 44.000 PS Leistung. Der Öko-Strom, jährlich sind es 187.000 kW, fließt sogar bis nach Stralsund, wie man dabei staunend erfährt.


Perle der Wachau
Nirgendwo sonst, scheint es, liegen die Sehenswürdigkeiten so dicht beieinander, reihen sich die kulturellen Schätze wie Perlen an einer Schnur. Selbst der Kapitän, seit 20 Jahren auf der Donau unterwegs, entdeckt immer wieder Neues: „Die Donau steckt voller Überraschungen“. Für ihn sind es in erster Linie die wechselnden Wasserstände. „Zu hoch oder zu niedrig, das ist dann die entscheidende Frage, ob wir überall hinfahren können oder manchmal auch nicht“, sinniert er. Dunkelgrüne Wälder reichen bis ans Ufer heran, wechseln sich mit Feldern und Weinhängen, Hügeln und steilen Felsen ab, die das Donauwasser strudeln und erahnen lassen, wie gefährlich der Fluss sich für die Schifffahrt einst gebärdete.

Dürnstein, sagenumrankte „Perle der Wachau“, über der die Burgruine von Richard Löwenherz thront, wird mit Totalansicht an Backbord passiert. Das Weinbaustädtchen gilt als Highlight während einer Donaukreuzfahrt. Diejenigen, die einmal durch die idyllischen Gassen, über Plätze und durch Innenhöfe geschlendert sind oder von der Terrasse vor dem markanten blau-weißen Barockturm der Stiftskirche den Ausblick genossen haben, wissen um diese optischen Leckerbissen.
Der Dritte Mann
Eineinhalb Tage Liegezeit in Wien. Natürlich ist das viel zu wenig für jemanden, der zum ersten Mal in die Donaumetropole kommt. Aber es ist zeitlich durchaus möglich, ein paar der Sehenswürdigkeiten wie Stephansdom, Hofburg, die prächtigen Habsburger-Schlösser Belvedere oder Schönbrunn, den trubeligen Prater sowie das bunte Hundertwasser-Haus und wenigstens einen der herrlichen Jugendstilbauten zu besichtigen. Auch auf die unterirdisch-gruseligen Spuren des Filmklassikers „Der Dritte Mann“ kann man sich begeben.

In der Nacht wird das ungarisch-slowakische Schleusenmonster von Gabcikovo passiert: 275 Meter lang, 34 Meter breit mit einer Fallhöhe von 20 Metern. Da werden Panamakanal-Assoziationen wach.
König Karl der XII.
Unvergesslicher Morgen: die Einfahrt nach Budapest. Eindrucksvoll sind der Burgberg, die prachtvolle Matthiaskirche und die wunderschön anzusehende Fischerbastei. Nachmittags steht ein Ausflug in die Puszta mit Pferdekutschenfahrt und traditioneller Folkloreshow. Ein Bummel durch die Vaci Ut, Budapests bekannte Fußgängerzone, ist ein Muss. Am Ende des Boulevards wird man förmlich in die berühmte, von Eiffel konstruierte Markthalle gesogen, von deren überbordendem Angebot, auch an westdeutschen Presseerzeugnissen, schon mangelgeplagte DDR-Besucher schwärmten.

Die slowakische Metropole Bratislava oder Preßburg liegt zwischen ihren großen Schwestern Wien und Budapest direkt an der Donau. Die Spuren der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie sind in der idyllischen Altstadt noch immer unverkennbar. Auch am ungarisch-slowakisch-österreichischen Dreiländer-Eck. Dort mündet die March ein, die von der Burgruine Devin überragt und von einem echten Leuchtturm bewacht wird.

Auf Sissis Spuren
Schlusspunkt der Reise ist die über dem Ort thronende gewaltige Benediktinerabtei Melk, ein Juwel des Barock und touristisches Muss. Eine erlebnisreiche Anti-Stress-Woche nach rund 1200 Donau-Kilometern geht zu Ende. Gerade bei dieser Art des Reisens bewahrheitet sich der zutreffende Spruch: „Der Weg ist das Ziel.“ Kein Wunder, dass Flusskreuzfahrten immer beliebter werden. Gespräche an Bord mit „Ersttätern“ haben ergeben, dass sie mit Sicherheit auch zu „Wiederholungstätern“ werden.

Weihnachtstage auf der Donau heißt eine einwöchige Kreuzfahrt im Dezember 2026 mit der nickoVISION, die schon ab 829 Euro im Frühbuchertarif angeboten wird. Mehr Infos gibt es hier: nickoVISION
Peer Schmidt-Walther (Text & Fotos)
Hier geht’s zu einer weiteren Reportage über eine Donau-Flusskreuzfahrt.