Wie niederländische Medien und das Nachrichtenportal Nord 24 jetzt berichteten, wurde das wahrscheinlich älteste Hochseekreuzfahrtschiff der Welt, die „Astoria“, von einem Rotterdamer Gericht für das Mindestgebot von 200.000 Euro versteigert. Angaben zum Käufer oder über die weitere Verwendung des Schiffes gibt es bislang nicht.
Die Geschichte der old Lady der Seefahrt ist äußerst spannend. Am 21. Februar 1948 ging die „Astoria“ unter ihrem ursprünglichen Namen „Stockholm“ auf Jungfernfahrt von Göteborg nach New York. Am 27. Juli 1956 stieß sie im dichten Nebel an der amerikanischen Ostküste mit dem Ozean-Riesen „Andrea Doria“ zusammen. Der Unfall kostete 52 Menschen das Leben, die „Andrea Doria“ sank und die „Stockholm“ nahm ihren Linienbetrieb wieder auf.
Ab Anfang 1960 verkehrte die Schiffs-Legende dann als DDR-Urlauberschiff „Völkerfreundschaft“ des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) für Kreuzfahrten. Schließlich wurde das Schiff erneut verkauft und bekam
1994 eine Komplettsanierung für rund 150 Millionen Dollar. Sie fuhr für verschiedene Reedereien und Veranstalter auf weltweiten Routen. Ab 2015 war der kleine Cruiser bei der Reederei Cruise & Maritime Voyages (CMV) vor allem mit britischen Urlaubern unterwegs. 2020 ging das Unternehmen in die Insolvenz. Seitdem fristete die „Astoria“ in Rotterdam ihr Dasein.
Unser Foto zeigt die „Astoria“ unter ihrem damaligen Namen „Athena“ 2011 in Dubrovnik. Foto: Gerald Koch