Der Graben – so heißt der Nord-Ostsee-Kanal bei deutschen Seeleuten nur oder international einprägsam: Kiel Canal. Wie alles 1895 und noch viel früher in Kiel begann, darüber hat Lars-Kristian Brandt jetzt unter dem schlichten Titel „Nord-Ostsee-Kanal“ ein Buch vorgelegt, das jedoch geballtes Wissen über die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt bietet.
Auf 144 Seiten im bekannten OCEANUM-Format 15 x 21 präsentiert er Impressionen von 98 Kanalkilometern, die es wahrlich in sich haben. Nicht nur aus der Ufer-Perspektive, sondern auch von hoher Brückenwarte in an Bord-Gesprächen mit Kapitänen, Lotsen und Kanalsteurern.
Unter anderem werden sowohl Schiffstypen, Fähren, Fischer und Häfen als auch Zuständigkeiten, Ausbau, Verkehrslenkung und das Schleppgeschäft in lebendiger Reportageform fakten- und bildreich vorgestellt.
Zur Streckenbeschreibung hätte man sich allerdings gern auch eine Karte gewünscht für die schnelle Übersicht unterwegs. Denn dafür eignet sich das Werk aufgrund seines handlichen Formats, des Softcovers und seiner übersichtlichen Gliederung ganz besonders. Der Kanal hat nämlich nicht nur eine hohe Bedeutung als nordeuropäische Verkehrsader, sondern auch als touristischer Hotspot in Schleswig-Holstein. Bei Kreuzfahrern, Radlern und Wohnmobilisten besonders beliebt. Große Schiffe so haunah durchs Land zwischen den Meeren dampfen zu sehen, fasziniert zunehmend.
psw
Lars-Christian Brand, Nord-Ostsee-Kanal, in der Reihe: OCEANUM Spezial, OCEANUM Verlag, Bremen, ISBN 978-3-86927-624-3, € 17,90