Eine Ikone und Erinnerung an die große alte Zeit der Mississippi-Dampfer beendet seine Fahrten: Das letzte dampfgetriebene Flusskreuzfahrtschiff der USA, die American Queen, wird außer Dienst gestellt. Eigner American Cruise Lines (ACL) hatte zwar das Schiff und drei weitere Flusskreuzfahrtschiffe aus der Konkursmasse der insolventen Reederei American Queen Voyages gekauft, aber erklärte, es sei schon klar, dass das Schiff nicht mehr als Kreuzfahrtschiff eingesetzt werde. Die American Queen war ein in Louisiana gebautes Flussdampfschiff, das als das größte jemals gebaute Flussdampfschiff gilt. Der Hauptantrieb ist ihr Heckschaufelrad, das von einer Dampfmaschine angetrieben wird, die aus dem Baggerschiff Kennedy von 1932 stammt.
Der Bau des Schiffes begann 1994 bei der McDermott Shipyard in Morgan City, Louisiana, und wurde Mitte 1995 abgeschlossen. Das Schiff wurde für die Delta Queen Steamboat Company als sechsdeckige Nachbildung eines klassischen Mississippi-Flussschiffes gebaut. Bei ihrer Ankunft in New Orleans, Louisiana, wurde die American Queen vom Radioproduzenten Angel Harvey getauft – mit einer 1,20 Meter großen Flasche Tabasco-Soße anstelle einer Flasche Champagner, die traditionell bei Schiffstaufen verwendet wird. Die Jungfernfahrt des Schiffes erfolgte am 2. Juni 1995 von New Orleans aus mit Ziel Pittsburgh, Pennsylvania. Während derselben Jungfernfahrt am 20. Juni blieb die American Queen bei einem Fotoshooting 210 Kilometer flussabwärts von Louisville, Kentucky, im Schlamm stecken. Wasser und Treibstoff wurden abgepumpt, um das Schiff leichter zu machen und aus dem Schlamm zu befreien