Oktober 24, 2025

Französische Riviera verschärft Regeln für Kreuzfahrtschiffe

Französische Riviera Kreuzfahrtschiffe

Oktober 24, 2025

Die Côte d’Azur will ein deutliches Zeichen gegen den Massentourismus auf See setzen. Ab 2026 dürfen in Nizza (Foto), Cannes und Villefranche-sur-Mer nur noch Kreuzfahrtschiffe mit maximal 3000 Passagieren anlegen. Zudem wird pro Tag nur ein Schiff mit mehr als 1300 Gästen erlaubt. Wie das Fachportal The Maritime Executive und das Schweizer Portal travelnews berichten, soll der tägliche Durchschnitt auf 2000 an Land gehende Passagiere pro Hafen begrenzt werden.

Die neuen Regeln sind das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen der Präfektur des Départements Alpes-Maritimes, den betroffenen Städten, der Handelskammer, Gewerkschaften und der Branchenvereinigung Cruise Lines International Association (Clia). Ziel ist laut Behördenangaben eine bessere Balance zwischen Tourismus, Umwelt- und Lebensqualität.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Während der Hochsaison im Juli und August gilt künftig ein besonders strenges Limit: maximal 15 Kreuzfahrtschiffe pro Monat dürfen dann noch anlegen. Vorrang erhalten Reedereien, die die «Charta für nachhaltige Kreuzfahrten im Mittelmeer» unterzeichnet haben – ein freiwilliges Abkommen, das unter anderem den Einsatz umweltfreundlicherer Treibstoffe und eine Reduktion von Emissionen während der Liegezeiten vorsieht.

Die Entscheidung markiert das Ende eines turbulenten Kapitels in der Kreuzfahrt-Diskussion an der Riviera. Im Sommer 2025 hatte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi international für Schlagzeilen gesorgt, als er mit einem Schlauchboot zur vor Anker liegenden Voyager of the Seas fuhr und die Crew lautstark aufforderte, das Schiff solle «verschwinden». Das Video ging viral – juristisch blieb Estrosi jedoch chancenlos: Ein Gericht hatte zuvor seine eigenmächtigen Restriktionen gegen große Kreuzfahrtschiffe für unzulässig erklärt.

Französische Riviera verschärft Regeln für Kreuzfahrtschiffe

Mit den neuen Regeln reiht sich die französische Riviera in eine wachsende Bewegung gegen den Massentourismus entlang Europas Küsten ein. Venedig, Dubrovnik und Palma de Mallorca haben in den vergangenen Jahren ähnliche Maßnahmen eingeführt, um den Andrang von Kreuzfahrt-Touristen zu begrenzen.

Foto: Susanne Müller

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