November 8, 2012

Santo Domingo: Auf den Spuren von Kolumbus

November 8, 2012

Erst im Jahr 2006 wurde der Hafen von Santo Domingo völlig saniert, um ihn in das umliegende Hafengelände und die Colonial City zu integrieren. Parallel zu der Renovierung des Don Diego Terminals entstand ein neuer Schiffsanleger, das Sans Souci Terminal und darüber hinaus ein neuer Sporthafen. Die zentrale Lage des Hafens ermöglicht Kreuzfahrern, die nahgelegene Altstadt in ein paar Gehminuten zu erreichen.
Für die Innenstadt und kurze individuelle Strecken gilt das Motoconcho (Mopedtaxi) als gute Wahl, es ist allerdings nur für bis zu drei Personen ausgelegt. Am besten ist es, vorher mit dem Fahrer einen Tagespreis auszumachen. Möchte man weiter außerhalb des Ortes auf Sightseeingtour gehen, gibt es für diese Strecken Kleinbusse, die „Guaguas“, oder auch Sammeltaxis, die carrito oder publico genannt werden. Für eine Taxifahrt im Stadtzentrum von Santo Domingo bezahlt man umgerechnet um die drei Euro.
Ein Aufenthalt in Santo Domingo bietet vielfältige Aktivitäten. Neben den weißen Sandständen mit Kokospalmen können Urlauber Outdoor-Sport wie Golf, Tauchen oder Wandern genießen. Die historische Altstadt (span. Ciudad Colonial) Santo Domingos wurde 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Die Einwohner, die bei ihrem Nationaltanz Merengue so richtig aufleben, versprühen karibische Leichtigkeit und Lebenslust. Der koloniale Teil der Stadt beeindruckt durch seine historischen Bauten aus dem 16. Jahrhundert, die den Charakter aus der Zeit der Kolonialisierung Amerikas und der Entdecker widerspiegeln. Für einen ausgiebigen Besuch der Zona Colonial, die mit ihrer malerischen Kulisse begeistert, sollte man sich einen halben Tag einplanen.
Zu den größten Sehenswürdigkeiten gehört die Kathedrale Santa Maria la Menor mit ihrer wunderschönen Fassade mit ockerfarbenen Korallensteinen. Sie wurde etwa von 1521 bis 1540 erbaut und gilt als die älteste Kathedrale Amerikas. Bis 1992 befand sich hier angeblich das Grab von Christoph Kolumbus, dessen Gebeine jedoch anlässlich der 500-Jahrfeier Amerikas in die neue Grabstätte, den Faro a Colón, überführt wurde. Der monumentale Bau ist wegen seiner fehlenden ursprünglich geplanten Glockentürme bis heute unvollendet. Besucher können die Kapelle und ihren wertvollen Silberaltar täglich von neun bis zwölf Uhr und von 15 bis 17 Uhr besichtigen. Die unterschiedlichen Baustile, wie der Außenbereich im Renaissance-Stil und die gotischen Gewölbe im Innern, sind auf die lange Bauzeit über mehrere Epochen und zahlreiche Renovierungen zurückzuführen.
Ebenfalls sehenswert ist das Kolumbusdenkmal auf dem Plaza Colón direkt vor der Kathedrale. Gemütliche Cafés, Kunstgalerien und kleine Läden umsäumen diesen Platz.
Die Palastanlage Alcázar de Colón am Plaza de España gilt als weitere Attraktion. Hier residierten Diego Colón, der Sohn von Kolumbus, und seine Frau Maria de Toledo. Der frühere Sitz der spanischen Kolonialregierung wurde in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts restauriert und ist heute das Vizekönigliche Museum, in dem Urlauber Kunstwerke, Rüstungen und Möbel aus dem 14., 15. und 16. Jahrhundert betrachten können (teilweise Nachbildungen). Von hier aus bietet sich ein wunderschöner Blick über den Río Ozama. Geöffnet ist das Museum jeden Tag außer dienstags, von neun bis 17 Uhr.
Als meist besuchtes Denkmal in der Dominikanischen Republik gilt der über 250 Meter lange kreuzartige Monumentalbau Faro a Colón. Angeblich sollen hier die Gebeine von Christoph Kolumbus in einem Marmormausoleum ruhen. Dieser Behauptung steht allerdings ein positiver DNA-Test von gefundenen Überresten aus der Kathedrale von Sevilla gegenüber. So soll der Entdecker Amerikas seine letzte Ruhe in Spanien gefunden haben. Bis heute streiten sich die beiden Länder darüber, wer nun tatsächlich im Besitz der echten sterblichen Überreste des berühmten Seefahrers ist. Der Faro a Colón beherbergt im Innern sechs Museen und eine Bibliothek. Besonders nachts beeindruckt dieses Denkmal, wenn fast 160 Lichtsäulen im riesigen Parque del Este auf das Gebäude strahlen und so ein Kreuz sichtbar in den Himmel projizieren.
Natürlich bietet Santo Domingo auch ein großes Ausflugsprogramm für Kinder. Ein Besuch der Fortaleza Ozama, der ältesten europäischen Festung und dem ersten Militärgebäude Amerikas, macht die Ausflugstour zum Abenteuer. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert erbaut, um die Stadt gegen Angriffe von Piraten zu verteidigen. Die Fortaleza Ozama ist über die berühmte Fußgängerzone Calle de las Damas zu erreichen, die von zahlreichen Kolonialhäusern gesäumt wird. Von der 18 Meter hohen Turmspitze haben Urlauber eine beeindruckende Aussicht auf das Panorama Santo Domingos. Zu einer ausgiebigen Shoppingtour lädt das Mega-Center ein. Es ist das größte Einkaufszentrum in der Stadt und mit dem Taxi in etwa 15 Minuten zu erreichen. Von hier kann man seinen Liebsten einheimische Souvenirs, Rum, Zigarren und haitianische Malerei mitbringen. Auch in den Markthallen des Mercado Modelo in der Avenida Mella, im Norden des Kolonialviertels oder in der langen Einkaufsstraße Calle del Conde kommen Shopping-Fans auf ihre Kosten.
Zu den beliebteren Mitbringsel bei Frauen zählt der bekannte Schmuck aus Bernstein und Larimar. Den Edel- und Heilstein Larimar gibt es weltweit nur in der Nähe von Barahona, in der südwestlichen Dominikanischen Republik. Auch der so genannte Taino-Schmuck, der nach Art der Ureinwohner gefertigt wird, ist ein gern gekauftes Geschenk.
Wer während seiner Sightseeingtour etwas essen möchte, kann in Santo Domingo zwischen zahlreichen Gaumenfreuden wählen. Das Restaurant Atarazana bietet auf seiner Speisekarte typisch dominikanische Küche an. Die zentrale Lage in der Zona Colonial bietet einen wunderschönen Blick auf den Alcázar de Colón. Ansonsten findet man an vielen Straßenecken Händler mit Kühlboxen, die landestypische Snacks, wie Chimarrones (frittierte Teigtaschen), Salchicha (gegrillte Brühwurst) oder Reis mit wahlweise Habichuelas (Linsen) oder Gandules (Erbsen) und Fleisch verkaufen. Julia Koch
Lust auf die Dominikanische Republik bekommen? – Einen tollen Kurzfilm über die DomRep gibt es hier:
www.dominican-republic.de/

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